Description
Zwei der drei eingespielten Werke auf dieser CD sind dem Cellsiten Mstislav Rostropowitsch gewidmet. Damit erinnert Natalia Gutman an ihren verehrten Lehrer. Oft und gerne spielt sie Kammermusik. Seit 2001 mit dem 1973 geborenen russischen Pianisten Viatcheslav Poprugin. Dass Kammermusik ihre große Leidenschaft ist – sie unterrichten beide gemeinsam mit Alexei Lubimov am Moskauer Konservatorium Kammermusikklassen – wird hörbar: Sie sind ein perfekt eingespieltes Team, wunderbar ausgeglichen und harmonisch. Dazu haben sie sich ein sehr interessantes Programm ausgesucht. Poulencs Sonate bezaubert mit Charme und Eleganz. Ein außergewöhnliches Werk ist die erste von insgesamt fünf Sonaten für Violoncello, die Benjamin Britten seinem engen Freund Rostropowitsch 1961 widmete. Suitenartig reiht er fünf Sätze aneinander, die musikalisch verschiedenste Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen. Abwechslungsreiche Musik, die kalaidoskopartig das Klangspektrum des Cellos repräsentiert und von Gutman intensiv interpretiert wird. Eine besondere Überraschung ist die Sonate Nr. 2 von Nikolay Miaskovsky. „Sein Stil kombiniert Tschaikowsky und Scriabin“, so Rostropowitsch über die Musik Miaskowskys. Seine zweite Sonate op. 81 aus dem Jahr 1934 ist ein gefälliges, aber nicht weniger originelles Werk. Teilweise erinnert es an Filmmusik. Auch hier zeigen sich Gutman und Poprugin als klanglich ausgeglichenes Duo, das mit Herz und Seele spielt.
Anja Renczikowski, Ensemble 4/2008