Item number: LCL 807/808 Category:

Mendelssohn – Songs without Words

Amir Katz (Piano)

Munich 2008

22,00 

Item number: LCL 807/808 Category:

Description

Crescendo CD – Bestenliste: Platz 1

Man kann Katz gut und gerne bescheinigen, dass er auf dieser Doppel-CD dem “Potenzial des Kantablen” in Mendelssohns “Lieder ohne Worte op. 19,30,38,53,62,67,85 und 102 äußerst klangsinnlich und nuancenreich zum Ausdruck verholfen hat. Es ist schon beeindruckend zu hören, wie Katz um größtmögliche innere Durchdringung ringt und niemals dem hohlen Pathos, der äußeren Geste verfällt – wie er gefühlvoll gestaltet, ohne ins Sentimentale abzugleiten. Diese ehrliche, dem Werk selbst verpflichtete Haltung berührt und nimmt gefangen, auch wenn sich Katz hier insgesamt auf bereits erprobtem Interpretationsterrain bewegt. Mit diesen Einspielungen ist ihm ein bereichernder Beitrag zum 200. Geburtstag von Mendelssohn gelungen.

Marco Frei, 5/09 Piano news

Lieder ohne Worte, aber mit viel Brillanz

Als poetischer Pianist mit virtuoser Technik hat das Publikum Amir Katz kennen und schätzen gelernt. Gut in Erinnerung ist noch sein Abend mit Mendelssohns ‘ Liedern ohne Worte’ im vergangenen Jahr. Zum 200. Geburtstag des Komponisten in diesem Jahr hat Amir Katz nun alle 48 ‘ Lieder ohne Worte’ auf einer Doppel CD bei ‘ Live Classics’ eingespielt. Ein Opus Magnum, das die kleinen Charakterstücke, die meist nur als Zugaben gespielt werden, zyklisch dokumentiert. Erschienen sind die ‘ Lieder ohne Worte’ in acht Sammlungen mit acht Opus Zahlen und je sechs Werken. Komponiert hat Mendelssohn sie zwischen seinem 20. und 36. Lebensjahr. Die Entwicklung von Werkgruppe zu Werkgruppe macht Katz sehr schön deutlich. Mit einem klaren Anschlag, aber viel romantischer Tiefe, spielt er das Opus 19, bringt die Miniaturen zum Leuchten und Glitzern und lässt noch ein wenig ‘ Sturm und Drang’ aufblitzen. Immer romantischer, immer dichter, immer gefühlvoller wird Katz’ Liederreise durch Mendelssohns Leben, in denen er auch in den Tempi variantenreich ans Werk geht. Auch den Chopinschen Salon und Lisztschen Übermut streift er in den späteren Werken, präsentiert koboldhafte Tänze auf den Tasten, zeigt Mendelssohns Seelenverwandtschaft zu Schumann und ist am Schluss, im Opus 102, das Mendelssohn zwei Jahre vor seinem Tod vollendet hat, in einer ganz anderen, hochromantischen Klangwelt angekommen. Katz’ große Gabe, Melodien auf dem Klavier zu singen, die Klangfantasie, mit der er Musik in schillernde Farben hüllt, seine technische Brillanz und Gefühlstiefe machen ihn zu einem idealen Interpreten für die reizvollen, kleinen Werke.

Julia Gaß, Ruhr Nachrichten 06/2009

Virtuos und gefühlvoll

48 der “Lieder ohne Worte” hat der 1973 in Israel geborene Pianist Amir Katz für seine neue Doppel-CD eingespielt – virtuos und doch niemals auftrumpfend, gefühlvoll und doch niemals sentimental. Die Aufnahmen entstanden im Juli 2008 in der Münchner Musikhochschule. Er habe zwei Steinway-Flügel zur Auswahl gehabt, erläutert Amir Katz im Booklet zur CD, “einen neuen Steinway und einen etwas älteren. Ich habe mich für den neueren entschieden, der ‘frisch’ klang und viel Persönlichkeit besaß. Die Arbeit war dadurch nicht leicht, aber als ich ihn dann genau kennengelernt hatte, gab er mir viele Möglichkeiten, das Potenzial des Kantablen bei Mendelssohn auszuschöpfen”. Eine gute Entscheidung, denn das Klangbild des Instruments ist brillant und passt sehr gut zur Klarheit und Transparenz der ganz und gar nicht romantisch vernebelten Interpretation von Amir Katz. Der Pianist bringt das Klavier zum Singen, aufgehellt, und höchst feinfühlig dem Charakter jedes einzelnen “Liedes” angepasst. Eine gelungene Hommage zum 200. Geburtstag des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy.

Jürgen Seeger, BR-Klassik 07/2009

Maskulin und unsentimental

Er scheint Mendelssohn nicht von Mozart, sondern von Schubert – seiner ureigenen Domäne – her zu denken. Wie bei seinen meisterhaften Interpretationen des letzten Wiener Klassikers lädt der israelische Pianist Amir Katz nun Felix Mendelssohns vermeintlich schlichte romantische Klavierweisen mit einem gerüttelt Maß an Dramatik auf, ohne jemals in die Gefahr der Übertreibung zu geraten. Sein interpretatorischer Zugriff ist bei aller Klarheit und Feinzeichnung ein ausgesprochen maskuliner, unsentimentaler. Den „Liedern ohne Worte“, die im 19. Jahrhundert der zumeist von Frauen dominierten Hausmusik dienten, tut dies überaus gut. Dass der bekennende Callas-Fan Katz die generelle Kantabilität der Mendelssohn-Miniaturen nie aus den Augen verliert, versteht sich zwar fast von selbst, nötigt dennoch Bewunderung ab. Katz’ Gesamteinspielung, die auf einem frisch klingenden Steinway neueren Baujahrs entstanden ist, stellt einen der künstlerisch bedeutendsten Beiträge zu Mendelssohns 200. Geburtstag dar.

Richard Eckstein, Crescendo Juli/ August 09